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Ostsee-Leuchtturm.de
Mensch und Tier
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Weide bei Altenau im Harz
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Eine unsägliche
Geschichte
Und
es kam der Tag, an dem der Mensch die Tiere einschloss, um sie sich
nutzbar
zu machen - und damit seine eigene Gefangenschaft besiegelte.
Er nahm das Schwein, sperrte es in einen Koben, fütterte es
mit Abfällen, die
er selbst verschmähte - und da das Schwein keinen Platz
für seine Notdurft hatte
und sich mitunter besudelte, rief er: "Was bist du doch für
ein Dreckschwein!" -
und vergaß darob den Schmutz, in dem er sich selbst
tagtäglich wälzte.
Er nahm den Ochsen und den Esel, stülpte ihnen das Joch
über und ließ sie Tag
für Tag im Kreis laufen, um das Mühlrad zu drehen.
"Du alter Esel," sprach er zum Grautier, "sei froh, dass du bei mir in
Arbeit und
Brot stehst. Allein wärest du längst verhungert."
Auch du, dummer Ochse, sei dankbar, dass ich dich hier füttere
und deine Runden laufen lasse. Bei dem, was du täglich
verzehrst - sonst hätte ich dich längst geschlachtet."
Und er merkte nicht, dass all die armen im Kreis laufenden Kreaturen
nur Ausdruck seines eigenen Weltbildes waren.
Er nahm die Kuh, stellte sie in eine enge Box - neben vielen anderen
Kühen -
fütterte sie mit pürierten Leichenteilen solcher
Lebewesen, deren Art er noch
geringer achtete, zwang sie zum ständigen Gebären und
degradierte sie zur
Milchmaschine.
Er nahm das Pferd, brachte es in einen Verschlag und ließ es
unter
Peitschenhieben seinen Acker bestellen.
Er legte ihm einen Sattel auf den Rücken, und da sich das
Pferd wehrte,
flüsterte er ihm sanfte Befehle ins Ohr, um den Willen des
Tieres
zu brechen.
Doch auch das Pferd trug ihn nicht zu den Sternen, nach denen er
greifen wollte.
Er stapelte Puten und Hühner schon zu Lebzeiten
übereinander - weißes
Fleisch ist gesünder für den Organismus - der Mensch
ist, was er isst - und wer
wäre nicht lieber ein Huhn als ein Schwein - mischte ihnen
Beruhigungsmittel unter das Futter, damit sie sich nicht gegenseitig
zerfleischten - geduldige Hühner passen viele in einen Stall -
als sollten sie sich schon zu Lebzeiten auf
enge Verpackungen einstellen.
Einzeln einschweißen tat er sie erst in geschlachtetem
Zustand. Da zeigte
er sich dann doch eher human.
Und er wunderte sich, dass ihm die Mahlzeiten nicht mehr bekamen, ihn
der
Magen drückte und es ihm sauer aufstieß. Aber dazu
gibt es Apotheken.
Nun sitzt er hier auf seiner Seite des Gitters, im Angesicht der Tiere,
denen er sich so überlegen fühlte, dass er sich, bei
allem Zusammenleben,
immer weiter von ihnen entfernte - und vergisst dabei, dass die
Herrscher über
Städte und Länder, Menschen und Tiere Milliarden von
Ratten und Mäusen sind.
Doch auch das ist nur bedingt richtig. Die unumschränkte
Weltherrschaft übernahm längst
ganz heimlich das riesengroße Heer der Insekten.
Sie hocken dicht an dicht in menschlichen und tierischen Behausungen
und amüsieren sich königlich, wenn irgendein
Allergiker versucht, sie wegzuniesen...
Karin Rohner / Oktober 2004
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